Montag, 17. Oktober 2011

Coaching und Tischtennis

Was hat denn Coaching mit Tischtennis zu tun? Oder umgekehrt: Tischtennis mit Coaching?

Auf den ersten Blick sind beide Felder so unterschiedlich, wie sie nur sein können. Aber eben nur auf den ersten Blick, wie ich in der Arbeit mit mir selber immer wieder erfahre.
Seitdem wir unser Haus "Maktub" in der Oberstrasse in der Eifel bezogen haben, sogar schon bei der ersten Besichtigung hatten wir diese starke Verbindung zum Tischtennis im Kellerraum gespürt. Wir hörten förmlich das tack, tack des Balles in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Ich sah bereits den Ball im Raum umherfliegen. Und uns dem Ball hinterher hechten und springen.
Ganz klar folgten schon bald Studien, welche Tischtennisplatte die geeignete sei. Wir fanden schnell "unsere" Platte und sind damit aufs engste vertraut.
Die erste Erfahrung hatte etwas dem IKEA-Erlebnis verwandtes: der Aussage folgend, dass die Platte nach einem zügigen Aufbau von 1 Stunde bereits spielfertig da steht, machte sich mein Mann eifrig an die Arbeit. Ich hatte so die Möglichkeit in Ruhe das Abendessen vorzubereiten, hatte ich doch eine Stunde liebevolle Vorbereitungszeit. Munter und erwartungsvoll stieg ich die Kellertreppen hinab.

Vor meinem geistigen Auge sah ich meinen Mann die letzten Schrauben eindrehen. Als ich die Tür öffnete, hoben sich meine Augenbrauen.

Es sah ähnlich aus wie zu Beginn: Gleiches mit gleichem in Häufchen sortiert und in Arbeitsschritten vorbereitet. Verwundert fragte ich nach, ob es denn bei der zeitlichen Planung bliebe. Ein kurzes Aufschauen und dann der Kommentar: Irgendwie läuft unsere Stunde kurzer als die derer, die die Anleitung schreiben.

Also ging ich wieder in die Küche und hielt das Essen warm. Nach eigenem Ermessen großzügig Zeit gebend ging ich nach einiger Zeit erneut abwärts. Kopfschüttelnd hörte ich vor der Kellertüre leises heftiges Murmeln. Es schien doch nicht ganz den gewünschten Weg zu gehen.
Im Eingang den Fortschritt betrachtend fragte ich vorsichtig, ob ich helfen kann. Ja, in etwa einer halben Stunde, wenn dann endlich die Platten in die Ankerung zu heben seien, gerne.

In stiller Bewunderung nahm ich die Geduld wahr, die noch gegeben war. Ich beschloss, das Warmhalten zu stornieren und eher danach ein kurzes hochheizen des Gerichts einzuplanen.

Nun ja, das Ende vom Lied ist schnell geschrieben: Wenn jemand täglich nichts anderes tut, als Tischtennisplatten aus dem nichts zusammen zu schrauben, mag die eine Stunde Arbeitszeit gerechtfertigt und machbar sein. Doch das trifft auf uns - zum Glück - nicht zu. So bestaunten wir glücklich nach gut drei Stunden unseren Kauf.

Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass wir eine sehr enge Verbindung zu der Tischtennisplatte haben.

Und der Zusammenhang zum Coaching? Den lest Ihr hier: Coaching und Tischtennis, 2. Teil